2017 – 2018

Nach über 30 Jahren wächst die Genossenschaft wieder

Im 60. Jahr ihres Bestehens stehen die Zeichen bei der Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft auf Wachstum. Und das nach über 30 Jahren! Mit dem Neubau eines kleinen Stadtquartiers mit drei Häusern in der Clara-Zetkin- / Ecke-Lise-Meitner-Straße wird der Bestand der LWG 2018 um insgesamt 50 modernste Wohnungen erweitert. Die Gebäude sind mit einer Tiefgarage (30 Stellplätze) direkt verbunden. Weitere 35 Stellplätze entstehen im Außenbereich des Quartiers. So bleibt Platz für einen schönen, begrünten Innenhof mit Sitzecken und einem Kinderspielplatz. Die Größen der 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen liegen zwischen ca. 62  und 132 Quadratmetern. Alle Wohnungen sind barrierefrei mit Aufzügen zugänglich. Eine Wohnung ist sogar behindertengerecht gebaut. Vor allem Ältere und Familien sollen sich für die großzügig geschnittenen Wohnungen interessieren, so dass in dem neuen Stadtquartier generationsübergreifendes Wohnen verwirklicht wird.

Die feierliche Grundsteinlegung für das Neubauprojekt der LWG fand am 31. März 2017 statt.

 

 

 

 

Am 9. August 2017 wurde das Richtfest für das neue Stadtquartier in der Clara-Zetkin- / Ecke Lise-Meitner-Straße gefeiert.

 

 

 

 

Die Fertigstellung des Neubauprojekts der Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft erfolgte im September 2018.

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2007 – 2017

Die Fortsetzung der Sanierung und Modernisierung des Wohnungsbestandes der LWG

Auch in den Jahren nach dem 50. Jubiläum der Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft wurde mit unverminderter Intensität an der Sanierung und Modernisierung des Wohnungsbestandes weitergearbeitet. Ein Schwerpunkt dabei war die Fortsetzung des Anbaus von Aufzügen und Schaffung altersgerechter Wohnungen, um auch den älteren Genossenschaftsmitgliedern einen möglichst langen Verbleib in der angestammten Umgebung zu ermöglich. Ende 2017 – im 60. Gründungsjahr der Genossenschaft – hat die LWG ihren gesamten Wohnungsbestand umfangreich saniert.

Nicht wiederzuerkennen: Die LWG-Häuser in der Brandenburgischen Straße 36 – 48 vor und nach der Modernisierung. Die eher tristen Plattenbaublöcke aus DDR-Zeiten präsentieren sich heute mit modernen Aufzugsanlagen und völlig neu gestalteten Fassaden.

 

 

In der Clara-Zetkin-Straße 1 – 7 und 2 – 8 wurden im Zuge der Sanierung Solarthermie-Anlagen zur Unterstützung der Warmwasserbereitung und Heizung installiert.

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1990 – 2007

Die Instandsetzung und Modernisierung des Wohnungsbestandes der LWG

Trotz aller Bemühungen war die Instandhaltung der AWG-Häuser in der DDR äußerst schwierig. Und so stand die Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft, wie alle ehemaligen DDR-Wohnungsunternehmen, Anfang der 1990er Jahre vor einem enormen Instandsetzungs- und Modernisierungsstau. Zunächst wurden die aller dringendsten Instandsetzungsarbeiten am Wohnungsbestand der Genossenschaft ausgeführt, ab 1993 dann die ersten größeren Modernisierungen. In den ersten Jahren konzentrierten sich diese Maßnahmen vor allem auf Ludwigsfelde Nord. Ab 1997 verschob sich der Schwerpunkt der Modernisierung auf die Wohnhäuser in Ludwigsfelde West. Ende 2006 waren 2079 der insgesamt 2957 Wohnungen der LWG komplex modernisiert. Das entsprach einem Anteil von 70 % des gesamten Wohnungsbestandes.

Moderne Balkonanlagen, wie hier in der Karl-Liebknecht-Straße, prägen heute das Bild der Genossenschaftshäuser. Neu gestaltete Giebel in der Salvador-Allende-Straße 62.

 

 

 

 

 

Im Jahr 2002 wurden in der Potsdamer Straße die ersten Häuser der LWG mit Fahrstühlen ausgestattet.

 

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1990

Die AWG „Solidarität“ wird zur Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft

Die politische Wende und die Wiedervereinigung Deutschlands 1989/1990 hatten auch für die Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft erhebliche Konsequenzen. Zunächst galt es, die AWG nach altem DDR-Recht in eine eingetragene Genossenschaft nach bundesdeutschem Recht umzuwandeln. Das hieß, eine neue Satzung zu beschließen, neue Organe der Genossenschaft zu wählen und der Genossenschaft einen neuen Namen zu geben. Auf der letzten Delegiertenversammlung der AWG „Solidarität“ am 25. September 1990 wurde die Genossenschaft schließlich in „Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft eG“ umbenannt. Danach mussten die Probleme der Eigentümerschaft am Grund und Boden, auf dem die Genossenschaftshäuser standen, und der Altschulden gelöst werden. Schließlich ging es an die Instandsetzung und Modernisierung des genossenschaftlichen Wohnungsbestandes – ein Prozess, der auch heute noch intensiv fortgeführt wird.

Seit Anfang der 1990er Jahre ist die stetige Sanierung und Modernisierung des Wohnungsbestandes der LWG eine der wichtigsten Aufgaben der Genossenschaft. Hier ein Blick in die Hans-Maaßen-Straße.

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1976 – 1984

Die Bautätigkeit der AWG „Solidarität“ in Ludwigsfelde Nord

Mitte der 1970er Jahre begannen die Baumaßnahmen am Neubaugebiet Ludwigsfelde Nord. Wie schon zuvor in Ludwigsfelde West war auch hier der Anteil der AWG „Solidarität“ beträchtlich. Dank der guten Beziehungen zum Rat der Stadt wurde in einigen Jahren sogar fast ausschließlich für die Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft gebaut. Der Gesamtbestand wuchs bis 1984 auf 3426 Genossenschaftswohnungen. Damit hatte die AWG „Solidarität“ den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht. Die 3426 Wohnungen, über die die Genossenschaft Ende 1984 verfügte, waren genau der Bestand, mit dem sie auch die politische Wende 1989/1990 erlebte.

 

1977 wurde die 2000. AWG-Wohnung übergeben.

 

 

 

 

Ende 1977 konnten die AWG-Wohnungen in der Straße der Jugend 43 – 49 bezogen werden.

 

 

 

 

Zu den letzten von der AWG „Solidarität“ gebauten Häusern zählten die Gebäude in der Robert-Koch-Straße, die 1984 fertig gestellt wurden.

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1963 – 1971

Der Anteil der AWG „Solidarität“ am Bau des Stadtteils Ludwigsfelde West

Nach dem Ministerratsbeschluss Ende 1962, in Ludwigsfelde eine LKW-Produktion aufzubauen, waren die Entwicklungsperspektiven der Gemeinde auf lange Zeit gesichert. Ab 1963 wurde zunächst zögerlich, ab 1964 aber mit großer Intensität weitergebaut. Ludwigsfelde entwickelte sich mehr und mehr zu einer städtischen Siedlung. Mit dem Anlaufen der Produktion des LKWs W 50 wurde Ludwigsfelde dann auch am 17. Juli 1965 zur 629. Stadt der DDR erklärt.

Maßgeblichen Anteil am Bau des neuen Stadtteils Ludwigsfelde West hatte auch die AWG „Solidarität“. Wie in der Rosa-Luxemburg-Straße 1 – 7 entstanden hier Mitte der 1960er Jahre Hunderte von AWG-Wohnungen.

 

 

 

Die Rosa-Luxemburg-Straße nach ihrer Fertigstellung. Ende 1967 verfügte die AWG „Solidarität“ schließlich über 1200 eigene Wohnungen. Die meisten davon befanden sich in Ludwigsfelde West.

 

 

 

1968 begannen die Bauarbeiten im Bereich zwischen der Straße der Einheit (heute: Salvador-Allende-Straße), der Potsdamer Straße und der Donaustraße. Bis 1971 konnte die AWG „Solidarität“, wie hier in der Friedrich-Engels- und August-Bebel-Straße, insgesamt 675 Wohnungen an ihre Mitglieder vergeben.

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1960 – 1962

Die erste Bauphase der AWG „Solidarität“ und ihr abruptes Ende

Mit der Fertigstellung des ersten Hauses der AWG in der Potsdamer Straße stieg auch das Interesse an der Genossenschaft beträchtlich. Der Mitgliederzuwachs übertraf selbst die optimistischen Prognosen der AWG-Führung. Ende 1960 konnte die AWG „Solidarität“ bereits auf 464 Mitglieder verweisen, Ende 1962 waren es 726. Dementsprechend zügig wurde weitergebaut. Zunächst in der Albert-Tanneur-Straße, dann auch im neuen Stadtteil Ludwigsfelde West.

Bis Ende 1962 verfügte die Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft „Solidarität“ schließlich über knapp 300 Wohnungen. Aber so dynamisch die Bautätigkeit der AWG Anfang der 1960 Jahre war, so abrupt fand sie 1962 auch ihr vorläufiges Ende. Selbst bereits begonnene Bauten durften nicht mehr zu Ende geführt werden, wie beispielsweise in der Rosa-Luxemburg-Straße 20 – 26. Die Gründe dafür lagen nicht bei der AWG. Die Perspektiven des Industriewerks Ludwigsfelde waren nach der Einstellung der DDR-Flugzeugproduktion ungewiss. Damit stand auch die weitere Entwicklung Ludwigsfeldes in den Sternen.

 

Anfang der 1960er Jahre begannen die Bauarbeiten am neuen Stadtteil Ludwigsfelde West, an denen auch die AWG „Solidarität“, wie hier in der Straße der Einheit (heute: Salvador-Allende-Straße), maßgeblichen Anteil hatte.
AWG-Blöcke nach ihrer Fertigstellung Ende 1962 in der Straße der Einheit (heute: Salvador-Allende-Straße).

 

 

 

 

Die AWG-Häuser in der Rosa-Luxemburg-Straße durften dagegen erst nach Aufhebung des Baustopps 1963/1964 weitergebaut werden.

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1958 – 1959

Der Bau des ersten Genossenschaftshauses in der Potsdamer Straße

Bereits im Frühjahr 1958 begann der Bau des ersten Genossenschaftshauses in der damaligen Potsdamer Straße 24 (heute Nr. 42 – 46). Trotz aller Schwierigkeiten, vor allem bei der Bereitstellung von Baumaterial, konnte der Bau nicht zuletzt durch den großen Einsatz der AWG-Mitglieder termingerecht zum 1. August 1959 fertig gestellt werden.

Bürgermeister Kadenbach führte am 27. März 1958 den ersten Spatenstich für das Haus Potsdamer Straße 24 (heute Nr. 42 – 46) aus.

 

Mitte Juli 1959 wurden die zukünftigen Bewohner aufgefordert, die ihnen zugeteilten Wohnungen für die Bauabnahmen vorzubereiten. Zum Umzug nach Ludwigsfelde wurde aber auch noch eine offizielle „Zuzugsgenehmigung“ benötigt, die beim Rat der Gemeinde zu beantragen war.

 

 

Das erste Haus der AWG „Solidarität“ in Ludwigsfelde kurz nach seiner Fertigstellung im August 1959.

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1957

Die Gründung der AWG „Solidarität“ in Ludwigsfelde

Zu den Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften, die während der großen Gründungswelle Mitte der 1950er Jahre entstanden, zählte auch die AWG „Solidarität“ in Ludwigsfelde. Allerdings hatte auch sie – wie die meisten frühen Genossenschaften – mit dem Problem des zu geringen Mitgliederzulaufs zu kämpfen. In Ludwigsfelde war das Interesse an der AWG sogar so gering, dass man die ursprünglich für das Industriewerk geplante Genossenschaft noch während der Gründungsphase für Interessenten aus anderen Betrieben und Einrichtungen öffnen musste. Die Hälfte der 18 Gründungsmitglieder waren dann auch Mitarbeiter des Kinderheims Siethen, die damals unter katastrophalen Wohnverhältnissen zu leiden hatten und keine Chancen auf eine Wohnung aus dem staatlichen Wohnungsbau hatten.

 

 

 

Trotz aller Schwierigkeiten kam es am 4. September 1957 zur Gründung der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft „Solidarität“. Auf der ersten Mitgliederversammlung am 10. September 1957 beschlossen die Gründungsmitglieder das Statut. Am 8. November 1957 wurde die AWG „Solidarität“ in das Genossenschaftsregister eingetragen.

 

 

 

 

Ganz allmählich fanden nun auch mehr Interessenten den Weg in die neue Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft. Ende 1958 war die Zahl der Mitglieder auf 73 gestiegen. Ende 1959 konnten sogar 303 Mitglieder an den Prüfungsverband der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft gemeldet werden.

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1954

Die Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft (AWG) – Das Genossenschaftsmodell der DDR

 

Der genossenschaftliche Wohnungsbau hat in Deutschland eine lange Tradition. Bereits in der Mitte des  19. Jahrhunderts kam es vor allem in Norddeutschland zur Gründung erster genossenschaftlicher Wohnungsunternehmen. In der frühen DDR war genossenschaftlicher Wohnungsbau zunächst kein Thema – trotz der prekären Wohnraumlage in der Nachkriegszeit. Erst die Unruhen um den 17. Juni 1953 führten zu einem Politikwechsel in der DDR. Die Erhöhung des Lebensstandards  der Bevölkerung wurde offiziell zu einem bestimmten Politikziel erklärt. Neben der Ankurbelung der Konsumgüterproduktion kam vor allem der Intensivierung des Wohnungsbaus eine entscheidende Rolle zu. Dazu war man sogar bereit, neben der staatlichen auch eine zweite Form des Wohnungsbaus zuzulassen: Den genossenschaftlichen Arbeiterwohnungsbau.

Am 11. Dezember 1953 wurde die „Verordnung über die weitere Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter und der Rechte der Gewerkschaften“ veröffentlicht, in der erstmals die Gründung von Arbeiterwohnungsgenossenschaften (AWG) erlaubt wurde. Im Frühjahr 1954 folgten weitere Gesetze, die unter anderem die Organisationsstrukturen, die finanziellen Rahmenbedingungen und die Versorgung der neuen Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften mit geeigneten Baugrundstücken regelten.

Danach setzte eine regelrechte Gründungswelle von Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften in der gesamten DDR ein. In der nur kurzen Zeit zwischen 1954 und 1958 entstanden insgesamt etwa 740 Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften. 1954 wurden allein in Berlin 14 Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften, wie die AWG „Neuer Kurs“, die AWG „Berliner Bär“ und die AWG „Johannisthal“ gegründet. Zu einer Hochburg des Arbeiterwohnungsbaus wurde die Stadt Brandenburg. Hier entstanden 1954 insgesamt 3 Genossenschaften, unter anderem die „BRAWOG“.

 

 

Trotz der vielen AWG-Gründungen war der Zulauf zu den Genossenschaften anfangs gering. Die intensive Werbung – wie hier mit einer Broschüre des FDGB – und schließlich die Fertigstellung der ersten AWG-Häuser führten zu einem starken Anwachsen der Mitgliederzahlen der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften.

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