1960 – 1962
Die erste Bauphase der AWG „Solidarität“ und ihr abruptes Ende
Mit der Fertigstellung des ersten Hauses der AWG in der Potsdamer Straße stieg auch das Interesse an der Genossenschaft beträchtlich. Der Mitgliederzuwachs übertraf selbst die optimistischen Prognosen der AWG-Führung. Ende 1960 konnte die AWG „Solidarität“ bereits auf 464 Mitglieder verweisen, Ende 1962 waren es 726. Dementsprechend zügig wurde weitergebaut. Zunächst in der Albert-Tanneur-Straße, dann auch im neuen Stadtteil Ludwigsfelde West.
Bis Ende 1962 verfügte die Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft „Solidarität“ schließlich über knapp 300 Wohnungen. Aber so dynamisch die Bautätigkeit der AWG Anfang der 1960 Jahre war, so abrupt fand sie 1962 auch ihr vorläufiges Ende. Selbst bereits begonnene Bauten durften nicht mehr zu Ende geführt werden, wie beispielsweise in der Rosa-Luxemburg-Straße 20 – 26. Die Gründe dafür lagen nicht bei der AWG. Die Perspektiven des Industriewerks Ludwigsfelde waren nach der Einstellung der DDR-Flugzeugproduktion ungewiss. Damit stand auch die weitere Entwicklung Ludwigsfeldes in den Sternen.
Anfang der 1960er Jahre begannen die Bauarbeiten am neuen Stadtteil Ludwigsfelde West, an denen auch die AWG „Solidarität“, wie hier in der Straße der Einheit (heute: Salvador-Allende-Straße), maßgeblichen Anteil hatte.
AWG-Blöcke nach ihrer Fertigstellung Ende 1962 in der Straße der Einheit (heute: Salvador-Allende-Straße).
Die AWG-Häuser in der Rosa-Luxemburg-Straße durften dagegen erst nach Aufhebung des Baustopps 1963/1964 weitergebaut werden.